Was ist eigentlich so ein IPA?
Eine interessante Geschichtsstunde liefert uns das Etikett von Riedenburger "Dolden Sud":
19. Jahrhundert | Britisch-Indien | Engländer sitzen auf dem Trockenen | Bier muss her | Problem: Bier wird schlecht auf See (nicht seekrank) | Lösung: mehr Alkohol, mehr Hopfen, dann vor Ort verdünnen | Verdünnen? Nö. Schmeckt super! | India Pale Ale erfunden | 21. Jahrhundert | Braumeister schickt zwei Söhne in die Welt | Neues Bier muss her | Finden altes IPA | Machen neues IPA | Schmeckt richtig spitze | Alles Bio! | Alle glücklich! | Alle Prost!
Das Besondere beim IPA ist die starke Hopfenbittere.
Durch das sog. Hopfenstopfen wird nach der Hauptgärung dem Bier nochmals Hopfen zugegeben weil zu diesem Zeitpunkt die Bierwürze das Hopfenaroma besomders estrahiert. Neben der Hopfenbittere verleiht das Hopfenstopfen dem Bier einen fruchtigen Geschmack, daher werden in der Regel Aromahopfensorten verwendet.
Bier wird aus der Gärung der Grundzutaten Wasser, Malz und Getreide (meist Hopfen) hergestellt.
Hier ist auch die Unterscheidung zum Wein.
Währende Bier aus gegorenem Getreide besteht wird der Wein durch Gärung von Früchten oder tierischen Produkten (z.B. Honig) hergestellt.
Daher ist der japanische Sake per Definition auch kein Reiswein sonder ein Reisbier, da es sich bei Reis um ein Getreide handelt.
Auch stärkere Biere (mittlerweile wohl Rekord bei 64%) bleiben Biere, weil sie bei der Herstellung nicht destilliert werden. Nur destillierte Getränke werden als Spirituosen bezeichnet.
Der erste uns bekannte "Brauvorgang" war vor 6000 Jahren in Mesopotamien.
Durch Liegen lassen von halbfertig gebacken Brot im Wasser ist dieses vergoren. Da das Ergebnis anscheinend schmeckte hat man das Prozedere wiederholt und so zum ersten mal gebraut.
Im Mittelalter war Bier in Bayern noch Importware. Im 14. Jahrhundert importiere München sein Bier aus Einbeck (in Niedersachsen). Im Jahr 1612 warb München einen Einbecker Bierbrauer ab. Dieser
sollte das "Ainpöckische Bier" vor Ort brauen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde das Bier "Einpöckisch" bzw. im Dialekt "Oanpock" genannt. So dass schnell der Begriff "Oan Bock" (hochdeutsch "einen Bock") entstand.
Das stärkste Bier der Welt kommt aus Schottland und wurde "Snake Venom" zu Deutsch Schlangengift getauft. Es stammt von der schottischen Brauerei "Brewmeister". Als gemütliches
Feierabendbier ist es eher nicht geeignet, da es mit seinen 67,5% stärker ist als fast alle gängigen Schnäpse.
Mit einem Kaufpreis von £50 pro Flasche ist es schon ein Bier der höheren Preisklasse aber bei weitem nicht das teuerste. Zu kaufen gibt´s das Bier bei The Real Ale Company.