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Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön, da kann man ganz viele neue Biere sehn.
Auf unserer Reise durch die Ostsee zu den anliegenden Ländern gab´s neben meterlangen Buffets, Literweise Cocktails und jeder Menge Sehenswürdigkeiten auch eine Vielzahl von Bieren, zum mitnehmen und zum Hier - Trinken.
Erste Station ist Kleipeda in Litauen.
Klai - was? Gut nennen wir´s Memel. Unter dem Namen ist´s nämlich in Deutschland bekannt. Dass Memel lange Jahre eine deutsche Stadt war, wird auch im Deutschlandlied erwähnt ("...von der Maas bis an die Memel...") und daher war Kleipeda zwischenzeitlich die nördlichste Stadt Deutschlands. Das merkt man an manchen Straßenschildern und Kirchen und man merkt´s auch am Bier. Das erste Bier das ich gefunden/getrunken hab, war gleich mal ein Memelbräu. Optisch nett im passenden Glas serviert, erhält man ein nettes leicht säuerlich - leicht würziges Bier.
Weiter geht´s mit einem netten Dunklen mit dem einfachen Namen Svyturys Baltijos (schön malzig etwas Karamell) ein guter Start in die Ostseetestwochen.
Zum Schluss dann noch ein kleiner Fehlgriff - ein Grimbergen Tamsus Dubbel
Nicht unbedingt beim Geschmack, aber wie man am Namen schon erkennen kann, so richtig litauisch ist das nicht - eher belgisch... naja macht ja nix, war auch ganz nett.
Weitere importierte Biere
Gubernija Tamsus Elis
In Tallin steht ein Beer House oans, zwoa, sieben gsuffa.
In der Tat orientiert sich das Beer House in Tallin an einer bayerischen Gaststätte.
Laut Reiseführer ist das Beer House die einzige Brauerei in Estland, die sieben verschiedene Biersorten braut.
Na, die muss man dann schon probieren.
Als Angebot gibt´s das komplette Sortiment á 0,25 Liter für
20 €.
Da die Bierpreise (zwischen 4 € und 6 €) in Estland jetzt nicht unbedingt niedrig sind, geht das sogar und außerdem will man ja testen.
Auch die Namen der Biere klingen vorwiegend deutsch:
Dunkles Extra Medovar Honey Pilsner Gold
BH Premium Helles Light Vana Viini Lager
und Märzen Spezial
Der coole Name "Vana Viini Lager" heißt lt. Google jedoch nix anderes als "Altes Wiener Lager". Da bleib ich aber bei VANA VIINI!
Kein wirkliches Highlight dabei, aber auch kein schlechtes Bier. Kann man alle trinken und sind auch abwechslungsreich.
Damit ihr vom Beer House an sich noch einen kleinen Eindruck bekommt. Hier ein Bild der Zapf- und Brauanlage zusammen mit dem Kellner in Lederhose.
Soweit so urig.
Die Sandalen zur Lederhose empfanden wir dann aber eher als ulkigen Stilbruch.
Fazit: Das Beer House ist kein Grund nach Tallin zu fahren, aber wenn man mal in Tallin ist, ist es einen Besuch auf jeden Fall wert.
Um von einem Hafen zum anderen zu kommen muss man ja auch ab und an auf dem Schiff sein. Damit man hier nicht verdurstet, gab´s
jede Menge Bier zu trinken. Aufgrund der Größe des Schiffes sind das dann auch die "großen" Biermarken. Radeberger, Berliner Pilsener, Schöfferhofer. Aber Überraschung Überraschung auch hier
gibt´s Craft Beer!
Und hier natürlich auch von einer Großbrauerei.
Braufactum. Dies ist nämlich die Craftbiermarke von Radeberger. Neben eigenen Bieren vertreibt Braufactum auch noch für andere internationale Marken in Deutschland. So erhält man zum Beispiel Biere von Brooklyn und Firestone über Braufactum.
Beim durchprobieren konnte ich dann drei Sachen feststellen: Das Berliner Pilsener ist zwar nix tolles aber gut süffig. Das
Schöfferhofer Weizen ist zwar ein Fernsehrbier aber ein echt leckeres HEFEWeizen und die Craftbiere werden wohl an Bord so selten getrunken, dass die alle tief in der Kühlung versteckt sind und
deswegen viel zu kalt sind.
Ach ja, und beim Schreiben hab ich festgestellt, das ALLE Biere an Bord von Radeberger sind... Berliner Pilsner, Radeberger,
Schöfferhofer und Braufactum.
auch in Finnland ist Craftbier auf dem Vormarsch.
In Turku haben wir eine echt interessante Kombination gefunden. Eine Craftbierbar mit Comicbüchern und Heften frei zum lesen.
Mein erster Gedanke in dem Laden war "Nerd´s und Craftbier"
Die Auswahl in dem Laden war enorm. Über 100 verschiedene Biere sind im Angebot und das aus vielen verschiedenen Ländern (USA, Deutschland, Belgien aber auch Finnland)
Obwohl viele echt interessante internationale Biere auf der Karte standen, hab ich mich dann doch für ein finnisches Craftbier
entschieden. Ein Mallskoski Black IPA. Also eine Mischung aus fruchtiger Bitterheit und röstigem Malzaroma.
Ein echt toller Laden, gemütlich und durch die Comickomponente eine interessante Abwechslung.
Aber man muss natürlich wissen, dass man in Skandinavien ist und die Preise für Alkohol entsprechend teuer sind.
Beispiel gefällig?
Das Bier des Monats Februar 2014
0,25 Liter für 16,90 €
Da ist es dann doch günstiger auf die nächste Braukunst Live zu warten, da verkaufen die 0,1 Liter für 0,50 € !
Weitere finnische Importe aus Turku
Olivi Export
Morgen ein Bier nach einem 170 Jahre alten Rezept
Weiter geht´s nach Mariehamm (zu deutsch Maria Hafen - benannt nach der Ehefrau von Zar Alexander II - Marija Alexandrowna).
Mariehamm befindet sich auf den Alandinseln. Diese gehören zwar zu Finnland - "Landessprache" ist aber schwedisch.
Hier (in Godby) ist auch die Brauerei Stallenhagen. Die Brauerei wurde 2004 gegründet, war aber bis 2010 weitgehend unbedeutend.
Dies änderte sich 2010.
Dies hatte zwei Gründe. Zum Einen machte man ab da Craftbier und es wurde ein 170 Jahre altes Bier in einem gesunkenen Schiff
gefunden.
Aber eines nach dem anderen.
Unter dem Motto "Handmade Slowbeer" gibt es einige interessante Biersorten, die wir im Rahmen einer Verkostung probieren durften.
Das erste Verkostungsbier ist das Honungs Öl ein Bier, bei dem im Brauvorgang noch Honig beigefügt wird. Da es "mitgebraut" wird ist das Bier dann auch nicht süß. Der Honiggeschmack ist lediglich etwas im Geschmack mit enthalten. Ähnlich ist es beim Pumpkin Ale hier ist wie der Name schon sagt der Kürbis beim brauen dabei, wobei der Geschmack hier schon erkennbarer ist. Für mich bekanntere Biersorten sind dann das Stallhagen Pale Ale mit schön fruchtiger Mangonote und ein Baltic Porter (leicht rauchig, röstmalzig , Kaffee).
Zum Abschluss gab´s dann noch das, worauf alle gewartet haben:
In einem Schiffswrack wurden in 2010 einige Flaschen Champagner und Bier gefunden. Während der Champagner noch trinkbar war und
jetzt der älteste Champagner der Welt ist, war das Bier nicht mehr genießbar.
Daher haben Wissenschaftler aus England, Belgien und Finnland die Zusammensetzung nachvollzogen und das Bier nachgebraut.
Das Bier, so wurde uns erzählt, widerspreche eigentlich allem, was man über Bier auf Schiffen zu wissen glaubte. Eigentlich dachte man die Biere sind stark, dunkel und in Fässern. Dieses Bier war aber hell, ist mit 4,7% nicht all zu stark und wurde in Flaschen gefunden.
Naja das Ergebnis aus diesem nachbrauen ist zwar unheimlich interessant, weil´s "flüssige Geschichte" ist, geschmacklich ist es aber nichts besonderes. Im Geruch frisch hopfig. der Geschmack ist hopfig und leicht süß.
Im Shop hab ich dann noch ein
und ein
Lemon Ale (mit Zitronengras)
Letzte Bierstation auf unserer Reise ist nun Danzig. Am Rande der Altstadt mit ihren vielen Brücken und Brückentoren, befindet sich die Brauerei Brovarnia. Auch hier legt man Wert auf die Natürlichkeit des Bieres und man betonte, dass nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut werde (wahrscheinlich weil wir Deutsche waren).
Anders als bei anderen Bierverkostungen bekamen wir hier ein ganzes Glas des Bieres (0,25) dafür aber auch nur 2...
Während es sich bei dem Helles Gold um ein recht vernünftiges Bier handelte, war das Altdanziger Dunkel der Megahammer. Ausgewogene Aromen nach Kaffee und Schokolade dabei angenehm weich.
Meine Mitbringsel von der Ostseekreuzfahrt