Braukunst Live 2015 in München

Für Olli, Matze und mich war´s ja schon der zweite Besuch nach 2014 während der Besuch für Markus Neuland war. Als erstes Testbier haben wir uns dann für den Halodri von Hofbräu entschieden, weil der uns im Vorjahr so begeistert hat. Leider hat Hofbräu hier an dem bisher guten Rezept enorm herumgepfuscht. Letztes Jahr war der Halodri noch doppelt gehopft, dieses Jahr fünfach... das Ergebnis ist ein ziemlich ödes Bier, dass nur noch nach Hopfen (nicht Aromahopfen) schmeckt. 

Schade

Um weitere Enttäuschungen zu vermeiden haben wir dann auch gleich den Pilsner Urquell Stand ausgelassen, weil hier mal wieder nur das normale Pilsner Urquell angeboten wurde und das kannten wir ja schon vom letzten Jahr und um ehrlich zu sein ist so ein Bier auch nicht der Grund warum wir auf eine Biermesse gehen.


Vom 06. bis 08. März fand in München zum mittlerweile vierten mal die Braukunst Live im MVG Museum statt. Hier werden die neuesten Biertrends präsentiert und auch zum Kosten angeboten. Dieses Jahr boten die Brauereien insgesamt 336 unterschiedliche Biere an (lt. Bierliste, tatsächlich waren´s viele mehr). Ich kanns vorweg nehmen... wir haben´s nicht geschafft...

 



Zum Ablauf: Am Eingang erhält man ein Probierglas und im Eintrittspreis sind bereits 5 Gratisproben der Premiumpartner (Pilsner Urquell, Hofbräuhaus, Schneider Weisse, Braufactum und neu: Craftwerk) enthalten. Weitere Proben kann man sich an den einzelnen Stellen kaufen. Bezahlt wird mit Bierchips. Diese kann man auch am Eingang tauschen, wobei ein Chip einen Wert von 0,50 € hat. Die Preise je Probe (0,1 Liter) bewegen sich meist zwischen 1 und 4 Chips. Insbesondere bei den hochpreisigen Bieren (Flasche ! ca. 20 €) da man die hier umgerechnet für ca. 8 € bekommt.


Schneider Weisse Tap X Mathilda Soleil
Schneider Weisse Tap X Mathilda Soleil

Also gleich hin zu besseren Bieren. Am Stand von Schneider Weisse entschieden wir uns für den TAP X Mathilda Soleil. Benannt nach der einstigen Brauereichefin, erinnert das Bier an einen Obstkorb. Super fruchtig und mit 7% ein toller Weizenbock.

Das Kontrastprogramm haben wir uns dann am Stand von Braufactum ausgesucht. Das Mikkeller Beer Geek Breakfast. Ein (gefühlt?) zähflüssiges Bier mit ausgeprägtem Kaffee- und Bitterschokoladenaroma.

Mikkeller Beer Geek Breakfast (DK)
Mikkeller Beer Geek Breakfast (DK)

Nach dem enttäuschenden Start waren wir dann schon wieder besänftigt und neugierig auf Craftwerk den neuen Premium Partner. Craftwerk gehört zur Bitburgergruppe, aber darüber wollen sie nicht so gern reden, wie wir 2014 festgestellt haben. Warum nur...?

Nach kurzer Beratung haben wir uns für ein Tangerine Dream entschieden. Ein Vollbier mit Manderine Hopfen und genau das schmeckt man auch. Durch den hohen Kohlensäureanteil erinnert es mich beim ersten Schluck an einen Manderinensekt.


Aber als kurze Anmerkung, was uns allgemein irritiert hat ist, dass das Bier an vielen Verkaufsständen viel zu kalt war, so dass der Geschmack oft nicht so zur Geltung kam...Hallo!? an alle Brauer! Das ist euer Bier das ihr da präsentiert, ihr solltet doch wissen, welche Trinktemperatur das braucht!


So genug geschimpft. Nach kurzer Brotzeitpause (man braucht ja auch eine Grundlage) ging´s zum Bierchipsstand um weitere Biere kaufen zu können.


Der Weg führt uns nach Polen zur Brauerei Gzub. Der Stand schaut etwas unscheinbar aus aber damit haben wir ja letztes Jahr schon gute Erfahrungen gemacht.  Nach kurzer Überprüfung des Angebots lacht uns ein Russian Imperial Stout namens Mister Hardcore an. 8% und ein Mix aus Kaffee- Sojasoße- und Schokoladenduft. Im Geschmack ist die Sojasoße nicht mehr da, dafür ist es angenehm süß.


Nächstes Bier, wieder Kontrastprogramm, also wieder fruchtig, da passt der Name Hopfenauflauf doch perfekt.

Die Brauerei ist hier Brewage aus Österreich. Das Bier, ein leichtes IPA (5,4%) ist angenehm fruchtig aber mal wieder zu kalt. Macht nix, trinken wir halt langsamer. Sobald es Temperatur hat bekommt ein ein gutes "traditionelles" IPA.


Craftwerk Tangerine Dream
Craftwerk Tangerine Dream
Gzub Mr Hard-core (PL)
Gzub Mr Hard-core (PL)
Brewage Hopfenauflauf (AUT)
Brewage Hopfenauflauf (AUT)

Sodala... Kaffee -Früchte- Kaffee - Früchte... jetzt brauchen wir mal was anderes:

Fassgereifte Biere!

Kurzer Exkurs:

Um nach Reinheitsgebot gebrauten Bieren Geschmack zu geben, gibt es vier Stellschrauben an denen der Brauer "drehen kann":

Hopfen - Gerste - Hefe und die Fasslagerung.

 

Durch die Lagerung in unterschiedlichen Fässer nimmt das Bier auch das Aroma des Fasses auf.

 

Genug Theorie - Die Praxis konnten wir am Stand von Schönramer überprüfen. Dort wurden vier verschiedene Fasstypen angeboten. Nach kurzem Plausch mit der Dame am Ausschank, bot sie uns an jeweils "halbe Portionen" einzuschenken, so dass wir alle vier verkosten konnten. Bei 10% Alkohol war das sicher die beste Idee. Zum testen standen nur bereit, das karamellige Schönramer Kentucky Bourbon, das leicht torfige Schönramer Islay Single Malt, ein süßeres Schönramer Fino Sherry und ein Schönramer Ruby Port. Obwohl aller Biere interessant und gut waren, gingen hier die Meinung über den Favoriten weit auseinander.

Schönramer Kentucky Bourbon
Schönramer Kentucky Bourbon
Schönramer Islay Single Malt
Schönramer Islay Single Malt
Schönramer Fino Sherry
Schönramer Fino Sherry
Schönramer Ruby Port
Schönramer Ruby Port

Nice Fakt:

Welche Haltbarkeit diese Biere haben hat uns dann doch sehr überrascht... Foffys 45. Geburtstag und mein 21. Hochzeitstag....

Schönramer IPA
Schönramer IPA

Als Schlusshighlights kann man dann noch die Stände von Nogne O und Stiegl bezeichnen.

Bei Nogne O wurden mal wieder die Biere zum Schleuderpreis angeboten. Denn egal welches Bier, man bekommt es für 1 Bierchip. Die Wahl fiel diesmal auf das Imperial Stout. Ein Bier schwarz wie die Nacht, erinnert es an Schokocappuccino. Mit seinen 9% ist es im Vergleich zum letztjährigen Dark Horizon (16%) fast schon ein Dünnbier.


Schließlich und endlich möchte ich euch dann noch das Faux Pas von Stiegl vorstellen. Ein Sourbier aus Österreich. Mit seinem sauren Himbeergeschmack erinnert es nicht mehr viel an das gute alte Augustiner, eher an trinkbaren Himbeeressig. 

Wer sich jetzt davor ekelt sei gesagt, der Geruch und der Geschmack war auch bei manchen von uns erst einmal abschreckend, aber dann trotzdem interessant. Ich selbst fand´s Klasse!


Gesamtfazit:

Wieder einmal ein gelungener Tag auf der Biermesse. Da wir im Gegensatz zum letzten Jahr schon wussten was auf uns zukommt, war´s natürlich nicht mehr so spannend, dafür konnten wir gezielter nach Highlights suchen und ich denke wir haben einige davon gefunden. Ich spreche glaube ich nicht nur für mich, wenn ich sage wir freuen uns schon heute auf die Braukunst Live 2016 

Nogne O Imperial Stout (NOR)
Nogne O Imperial Stout (NOR)
Stiegl Faux Pas
Stiegl Faux Pas

Braukatz Pale Ale
Braukatz Pale Ale
Allgäu Kräuter Märchen
Allgäu Kräuter Märchen
Stiegl Ferdinand (AUT)
Stiegl Ferdinand (AUT)
Waldbier Schwarzkiefer
Waldbier Schwarzkiefer

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Flüssig ernährt sich das Bierhörnchen!

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